Das teutolab-sport wurde im Jahr 2025 als interdisziplinäres Lehr-Lern-Labor an der Schnittstelle der Fächer Biologie und Sport von Prof. Dr. Claas Wegner und Dr. Niklas Kramer aus der Biologiedidaktik – Begabungsforschung und Prof. Dr. Bernd Gröben aus der Sportwissenschaft gegründet. Die Workshops des teutolab-sport verfolgen das primäre Ziel, Schüler:innen durch eine fächerübergreifende Auseinandersetzung mit starkem Lebensweltbezug für den Sport zu begeistern, die Bedeutung seiner Umsetzung in verschiedenen Inhaltsbereichen herauszustellen und damit ein langfristiges Sporttreiben zu fördern. Durch die Verbindung beider Fächer werden abstrakte biologische Mechanismen im sportlichen Handeln erfahrbar, während sportpraktische Phänomene wissenschaftlich erklärbar werden.
Das Angebot umfasst praxisnahe Workshops, in denen die Teilnehmer:innen sportliche Leistungen messen, verstehen und bewusst steuern lernen. Dabei arbeiten die Schüler:innen mit verschiedenen Messverfahren, die einen wissenschaftlichen Einblick in die Sportpraxis bieten.
Im Themenbereich Kraft arbeiten die Schüler:innen mit Kraftmessplatten, EMG und Dynamometrie, um Sprungkraft, Bodenkontaktzeiten und Maximalkraft zu erfassen. Die Beweglichkeit der Schüler:innen wird über Range-of-Motion-Analysen bestimmt. Themen rund um die Atmung, die Ernährung und den Stoffwechsel werden mithilfe von Spirometrie und Atemgasanalyse greifbar, indem die Schüler:innen untersuchen, wie sich Atemfrequenz, Ventilation und Energieumsatz von Ruhe zu Belastung verändern und welche Rolle aerobe und anaerobe Anteile spielen. Das Herz-Kreislauf-System wird mit Pulsgurten und Sportuhren untersucht: Herzfrequenzverläufe, Belastungszonen und Regeneration liefern Anhaltspunkte für eine sinnvolle Trainingssteuerung. Ergänzend eröffnet die Neurobiologie über EEG Einblicke in Koordination, Lernen und Gleichgewicht und macht deutlich, wie Nervensystem und Muskulatur Bewegungen organisieren und wie Faktoren wie Ermüdung oder Aufmerksamkeit die motorische Leistung beeinflussen.
Alle Workshops folgen einer zentralen Fragestellung, einer hypothesengeleiteten Messung, einer datengestützten Auswertung und einem praktischen Transfer im Training und im Alltag. Auf diese Weise verbindet das Schülerlabor wissenschaftliches Arbeiten mit Bewegungserfahrung, stärkt dabei Daten- und Gesundheitskompetenz und ermöglicht Schüler:innen, fundierte Entscheidungen für ein aktives, gesundes Leben zu treffen.
Haben Sie Interesse, mit Ihrem Kurs das teutolab-sport zu besuchen? Unser Kursangebot wird stetig erweitert und findet sich in der Rubrik "Angebot". Melden Sie sich sofort an oder schreiben Sie eine Mail an teutolab-sport@uni-bielefeld.de
Sind Sie Studierende/r der Biologie und/oder Sportwissenschaft und stehen vor Ihrer Abschlussarbeit? Dann gibt es zwei Varianten, wie Sie das Projekt im Rahmen einer Abschlussarbeit begleiten können:
1. Konzeption und Durchführung eines neuen Workshops: Bei dieser Variante entwickeln Sie ein eigenes fächerübergreifendes Konzept und pilotieren es im teutolab-sport. Neben der Konzeption führen Sie eine kleine Untersuchung Ihres Konzepts durch.
2. Evaluation bestehender Projekte: Bei dieser Variante werden bestehende Projekte im teutolab-sport durchgeführt, empirisch begleitet und statistisch ausgewertet. Dabei sind sowohl quantitative als auch qualitative Schwerpunkte möglich.
Alle Bestimmungen gelten auch für beabsichtigte Masterarbeiten, die innerhalb des Projekts verfasst werden sollen. Diese unterscheiden sich durch einen höheren Umfang und/oder eine vertieftere Schwerpunktsetzung.
Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich gerne an Dr. Niklas Kramer: niklas.kramer@uni-bielefeld.de
